
Kann der Kontakt zu meiner eigenen Spiritualität mir helfen, mit meiner Erkrankung besser umzugehen?
Als Berater für spirituelle Gesundheit helfe ich Menschen, ihre Ganzheit zu erkennen und zu stärken. Gerade in schwierigen Zeiten, wie schweren Erkrankungen, ist die Hinwendung zur eigenen Spiritualität von unschätzbarem Wert. Wie Studien zeigen, erfahren Menschen mit schweren Erkrankungen mannigfaltige psychische Belastungen. Angst, Depressionen, Minderung der Lebensqualität sowie ein Gefühl der Isolation, des Alleinseins, der Sorge und des Kummers. Während meiner Zeit in einer alternativen Klinik hatte ich die Möglichkeit, zahlreiche Menschen in ähnlichen Situationen kennenzulernen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Entdeckung der inneren Stärke (Fallbeispiel 1)
- Wie ein Mann mit Krebs neuen Lebensmut fand(Fallbeispiel 2)
- Fazit
Die Entdeckung der inneren Stärke.
Es handelte sich um eine Frau Anfang 50, mit fortgeschrittenem Unterleibskrebs. Sie war mehrmals in der Klinik und wir haben uns im Laufe der Zeit angefreundet. Durch meine Tätigkeit als Meditations- und Hypnosetherapeut kam sie im Rahmen ihrer ganzheitlichen Behandlung in der Klinik auch zur Hypnose. Es war ein sanfte Form der Hypnose, die darauf abzielte, die Klientin in einen Zustand tiefer Entspannung zu versetzen.
Nach einigen Sitzungen und Gesprächen berichtete sie von einem tiefen Gefühl des Wohlbefindens und der Entspannung. Sie war etwas enttäuscht, weil sie erkannte, dass diese Fähigkeit schon immer in ihr geschlummert hatte und sie nicht früher darauf zurückgegriffen hatte. Durch das Angebot in der Klinik, unsere Gespräche und die gemeinsame Arbeit erkannte sie, wie wichtig es gewesen wäre, sich schon früher damit auseinanderzusetzen. Nun hatte Sie die Bereitschaft und die Offenheit Ihren spirituellen Weg anzunehmen.
Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass in Momenten der Krise oft eine Tür zur persönlichen Weiterentwicklung und einem tieferen Verständnis des Lebens aufgestoßen wird. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Entwicklung nur durch ihre eigene tiefe Bereitschaft und Offenheit möglich wurde. Sie hat die Chance ergriffen und den Mut bewiesen, sich auf diesen Prozess einzulassen.
Wie ein Mann mit Krebs neuen Lebensmut fand.
Etwa im gleichen Zeitraum lernte ich einen Mann kennen, der mit Leberkrebs unsere Klinik aufsuchte.
Da ich in der Klinik auch als Patientenbetreuer tätig war, hatte ich während der Behandlungspausen oft Kontakt zu unseren Patienten.Ich lernte ihn beim Mittagessen im Speisesaal kennen und lud ihn ein am frühen Abend an der Gruppenmeditation teilzunehmen.Anfangs war er skeptisch und glaubte nicht, dass er die Meditation erlernen könnte.
In dieser Zeit experimentierte ich mit Techniken, die auf der bewussten Wahrnehmung körperlicher Empfindungen basierten. Tatsächlich konnte ich Ihn schon beim Mittagessen dazu anregen, seine Aufmerksamkeit auf die Empfindungen in seinen Händen zu lenken. Er war überrascht, als er feststellte, dass er Körpergefühle in seinen Händen wahrnehmen konnte. Am Abend nahm er dann an der Meditation teil und erkannte, dass er durch diese Technik einen bewussten Zugang zu seinem Körper finden konnte. Von da an besuchte er regelmäßig die abendliche Gruppenmeditation.
In einem Gespräch vertraute er mir an, dass er zu unterschwelliger Aggression neigte und unter bestimmten Umständen aufbrausend wurde. Ich empfahl Ihm, die Technik nicht nur während der Meditationssitzungen sondern auch im Alltag so oft wie möglich anzuwenden.
Einige Tage später kam er freudestrahlend auf mich zu und erzählte begeistert, dass er in der Stadt einen Radfahrer auf dem Gehweg begegnet war. Er erklärte, dass er in solchen Situationen normalerweise die Fassung verliert. Stattdessen konzentrierte er sich diesmal bewusst auf seine Körperempfindungen. Er bemerkte wie die Aggression in ihm aufstieg und er wich auf die andere Straßenseite aus. Man spürte seinen Stolz, und ich weiß aus Erfahrung, dass es viel Übung braucht, um alte Gewohnheiten abzulegen.
Viele Menschen haben Angst vor ihren Körperempfindungen, besonders wenn sie mit Krankheit oder Schmerz verbunden sind. Meditation kann helfen, diese Ängste abzubauen und ein liebevolles Verhältnis zum eigenen Körper aufzubauen. Eine bewusste Körperwahrnehmung kann zu innerem Gleichgewicht führen und es entsteht ein Gefühl von «Nachhause» kommen. Der Körper wird somit zum Anker und Eintritt in die Gegenwart. Durch die achtsame Wahrnehmung des Körpers erschaffen wir einen Raum der Stille in uns. Dieser Raum der Stille steht uns immer zur Verfügung. Es ist nie zu spät neue Wege zu gehen.
Fazit
Die Geschichten dieser beider Menschen zeigen, dass es möglich ist, schwierige Situationen anzunehmen und mehr inneren Frieden und Ruhe zu finden. Es ist wichtig sich auf dem Weg zur eigenen spirituellen Heimat, Unterstützung zu suchen und offen für neue Wege zu sein.
spirituelle-Heimat.de
blog-spirituelle-heimat.de
Quellennachweise
Psychische Langzeitfolgen von Krebserkrankungen
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8979870/?hl=de-DE
Wenn auch die Seele leidet.
https://www.krebsliga.ch/ueber-krebs/nebenwirkungen/wenn-auch-die-seele-leidet?hl=de-DE
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